INDEX THEMEN GLOSSAR LANDKARTE ZEITACHSE SITEMAP SUCHE HILFE QUIZ  
Geschichte Übersicht 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Leopold V. auf dem Leopoldsbrunnen (1623-30 errichtet) in Innsbruck. Zum ersten Mal zeigt ein Reiter hier nördlich der Alpen die "Courbette", bei der das Pferd freisteht und nicht den Schweif als 3. Stütze benützt.

Das 17. Jahrhundert

Unter dem kunstsinnigen Herzog Leopold V. und seiner hochgebildeten Frau Claudia von Medici entfaltete sich in Innsbruck ein reiches, italienisch beeinflusstes Geistes- und Kulturleben. Italienisch wurde zur Modesprache und das gesellschaftliche Leben richtete sich nach dem Vorbild der italienischen Städte. Für die hohen Anforderungen der italienischen Barockopern und Ballette entstand daher 1630 in Innsbruck das erste dauerhafte Theater- und Festspielhaus nördlich der Alpen.

Von den Kämpfen während des Dreißigjährigen Krieges blieb Tirol zwar weitgehend verschont, die wirtschaftlichen Einbußen waren aber drastisch. Die Menge der vor Kriegsbeginn 1618 über den Brenner transportierten Güter wurde erst 100 Jahre später wieder erreicht (vgl. dazu Alpentransit).

Nach Leopolds Tod 1632 wurde Claudia in der Verwaltung des Landes von ihrem Kanzler Wilhelm Bienner unterstützt. Mit dem frühen Tod der beiden Söhne Leopolds und Claudias 1662 und 1665 ging die Zeit der Tiroler Landesfürsten zu Ende. Tirol war bald nur mehr eine bedeutungslose Provinz, während sich der Blick der Habsburger von Wien aus auf den Osten richtete. Die einst so selbstbewussten Tiroler Landstände dienten im Zeitalter des Absolutismus nur noch als Erfüllungsgehilfen der kaiserlichen Bürokratie.

Mehr über das Musikleben und die Bildende Kunst im 17. Jh. und über die Geschichte der Tiroler Landstände