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Das Kloster Stams ist eine Gründung von Herzog Meinhard II. Im Barock erhielt es seine heutige Gestalt.

Tirol unter Albert III. und Meinhard II.

Besonders erfolgreich in der Vergrößerung seiner Grafschaft war Albert III. von Tirol. Sein Enkel Herzog Meinhard II. schuf langfristig das Land Tirol als unabhängige politische Einheit zwischen Achensee und Gardasee und machte es durch eine kluge Wirtschaftspolitik zu einem reichen Land. Die Bildung eines geeinten, unabhängigen Tirols wurde Albert III. und Meinhard II. dadurch erleichtert, dass ab 1180 in Bayern nicht mehr die überregional mächtigen Welfen regierten, sondern die Wittelsbacher, die sich auf ihr lokales Umfeld beschränkten. 1282 bestätigte König Rudolf von Habsburg mit einem eigenen Landrecht offiziell Tirols Unabhängigkeit von Bayern.

Die Italienzüge der Kaiser

Seit dem Romzug Ottos des Großen im Jahr 961 zogen die deutschen Könige mit großem Gefolge nach Süden, um sich in Rom vom Papst zum Kaiser krönen zu lassen. Dieser Titel brachte viel Prestige und räumte ihnen eine führende Stellung unter den europäischen Regenten ein. Üblicherweise zog man dabei durch das spätere Tirol, das mit dem churrätischen Graubünden das wichtigste Passland der Alpen darstellte. Das "Land im Gebirge", wie unsere Region damals hieß, besaß seit der Römerzeit gute Straßen und hatte mit Brenner (1372 m) und Reschen (1494 m) die niedrigsten Alpenpässe.

66 kaiserliche Italienzüge sollten es in 300 Jahren werden, oft mit mächtigen Ritterheeren. Nicht nur zur Krönung, auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen zog man durch Tirol. Die Vereinigung von Deutschland und Italien im "Heiligen Römischen Reich" machte die Länder an den Pässen zu strategischen Kernzonen. Daher nahmen sie die Könige um 1000 aus den Herzogtümern Bayern und Schwaben heraus und gaben sie den Bischöfen von Brixen, Trient, Freising und Chur als Lehen. Im Ottonischen Reichskirchensystem war es üblich, dass der Kaiser Bischöfe direkt bestellte und sie als Reichsfürsten einsetzte. Die Kirchenmänner bildeten auf diese Weise ein Gegengewicht zum nach Eigenständigkeit strebenden Hochadel, der seine Ländereien gerne in Familienbesitz nahm. Nach dem Tod eines Bischofs fiel dessen Gebiet wieder an den Kaiser, der dadurch stets einen unmittelbaren Einfluss darauf besaß.

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