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Ein optisch besonders ansprechendes Beispiel schriftlicher Musikkultur: Graduale aus Stams, 1432, Pergamenthandschrift

Schriftliche Musikkultur

Die christliche Liturgie wird musikalisch gestaltet, eine Notation (zunächst in Form so genannter Neumen) entwickelt, in den Schreibstuben der Klöster entstehen prächtig illuminierte Handschriften. Wichtig im Tiroler Raum sind in dieser Hinsicht z.B. die Klöster Neustift bei Brixen oder Wilten bei Innsbruck. Musikgeschichtlich äußerst bedeutsam: Trienter Codices (15. Jh.): 7 Handschriftenbände mit 1600 Stücken, teils der größten Komponisten der Zeit in Europa. Zwei Hauptschreiber sind identifiziert und die Verbindung zu Herzog Friedrich IV. und Herzog Sigmund erwiesen ebenso wie Trients Bedeutung als Zentrum musikalischer Vermittlung. Sterzinger Miscellaneen-Handschrift (15. Jh.): gemischte Sammlung, teils Texte bekannter Minnesänger, u.a. Neidhart v. Reuental. Wiltener Meistersinger-Handschrift (15. Jh.): u.a. die wichtigsten Meistersinger vertreten: Heinrich v. Meißen genannt Frauenlob, Barthel von Regenbogen und Heinrich von Mügeln. Die ersten beiden sind nur in Tiroler Dokumenten urkundlich bezeugt.

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