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Das Tethysmeer mit Sedimentablagerungen am Meeresboden

Die afrikanische Platte driftet wieder nach Norden. Dadurch entstehen Auffaltungen und erste kleine Inselrücken tauchen auf.

Gesteinspakete ("Decken") aus dem Süden werden weit über jene aus dem Norden geschoben und legen sich als Mantel über fast die ganze Gebirgsbreite.

Durch die Hebungen tritt der ehemalige Meeresgrund in Form von kristallinen Massiven zutage. Teilweise legen sich ältere über jüngeren Gesteinsschichten.

Wie die Alpen entstanden sind

Die Entstehungsgeschichte der Alpen beginnt bereits im Erdaltertum, als Asien, Afrika und Amerika zusammen den Großkontinent "Pangäa" bildeten. Während dessen Entstehung kam es vor 350-280 Millionen Jahren ebenfalls zu einer Gebirgsbildung, bei der Ur-Europa vom Erzgebirge bis zu den Cevennen in Frankreich gehoben wurde. Die Region der späteren Alpen war damals aber nur ein niedriges Hügelland. In der Trias, dem ersten Abschnitt des Erdmittelalters, drifteten die Kontinente wieder auseinander und zwischen Eurasien, Afrika und Nordamerika breitete sich das Tethysmeer aus. In der Trias war unser Alpenraum ein flaches Küstenmeer, in dem reichlich Korallenriffe und kalkabscheidende Algen vorkamen. In der folgenden Jurazeit bildete das Tethysmeer einen tiefen Trog, der zu tief für Riffe und Korallen war. Am Meeresboden sammelten sich nun Muschelschalen und Ammonitengehäuse, aus denen bei der Alpenentstehung Muschel- und Aptychenkalk wurde.

Als vor etwa 100 Millionen Jahren die afrikanische Platte wieder nach Norden driftete, wurde das Tethysmeer zusammengeschoben und am Rande Europas begann sich der Meeresboden aufzufalten. Durch den Druck wurden die Sedimente am Meeresboden zu Kalkstein gepresst und kamen ebenso nach oben wie ältere aus der oben beschriebenen früheren Gebirgsbildung stammende Schiefergesteine (Quarzphyllit, Grauwacke) und kristalline Gesteine (Granit, Gneise) aus mehreren Kilometern Tiefe. Die eigentliche Hebung der Alpen begann vor 50 Millionen Jahren. Dabei wechselten einander Phasen aktiver Gebirgsbildung und Ruhephasen ab. Erst die beiden letzten Phasen der Gebirgsbildung vor 20 Millionen Jahren und vor sechs Millionen Jahren hoben die Alpen zu dem uns bekannten Gebirgszug an.

Die Auffaltung der Alpen durch das Zusammenschieben des einstigen Meeresbodens von ca. 1000 km Breite auf eine Breite von kaum 200 km hatte zur Folge, dass Gesteinspakete ("Decken" genannt) aus dem Süden weit über jene aus dem Norden geschoben wurden und sich nichts mehr dort befindet, wo es ursprünglich war. Faltung und Verschub der Decken waren teilweise so stark, dass ältere über jüngeren Gesteinsschichten zu liegen kamen, z.B. der helle Wettersteinkalk über dem dunkleren Hauptdolomit. Durch die Faltung bildeten sich oft längere Bergketten mit tiefen Tälern dazwischen. Täler entstanden außerdem an tektonischen Bruchzonen, wo sich, wie beim Wipptal, zwei Gesteinspakete aneinander vorbeischoben oder, wie beim Inntal, aneinander stießen.

Bis heute sind die Alpen noch nicht zur Ruhe gekommen. Wie Erdbeben vor allem im südlichen Teil der Alpen zeigen, hält der Druck durch den afrikanischen Kontinent an. Dadurch werden die Alpen etwa 1 mm im Jahr angehoben, etwa ebensoviel trägt allerdings die Erosion wieder ab.

Mehr zum Wipptal, zum Unterinntal und zum Oberinntal

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