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Eine früher typische Kulturlandschaft mit Heumandln, wie man sie heute nur noch selten findet: Boden im Bschlaber Tal.
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Kulturlandschaft
Bis auf die Hochgebirge und unzugänglichen Regionen gibt es in den Alpen kaum mehr unberührte, "natürliche" Landschaften. Seit der Mensch sesshaft wurde, sein Vieh im Sommer in der Höhe weiden ließ, die Wälder nutzte und in den Tallagen Felder und Wiesen anlegte, gestaltete er die Landschaft nach seinen Bedürfnissen um. Die daraus entstandene Kulturlandschaft prägt daher seit Jahrhunderten unser Landschaftsbild. Bis ins Mittelalter war Tirol eher dünn besiedelt. Ab dem 12. Jh. setzte in ganz Europa ein massiver Siedlungsausbau ein; in Tirol begann man höhere Lagen intensiv für Viehzucht und zur Käsegewinnung in "Schwaighöfen" zu nutzen.
Die Saline in Hall und der Silberbergbau verschlangen ab dem späten Mittelalter riesige Mengen an Holz für Verhüttung und Sudhaus. Holzschlägerung bis in die hinteren Winkel erforderte bereits unter Kaiserin Maria Theresia ausgewiesene Schutzwälder gegen Lawinen. Die Mischwälder der Nordalpen wurden wegen der rascheren Nutzbarkeit in Fichtenforste umgewandelt und viele der abgeholzten Hänge als willkommene Wiesen für das Almvieh genutzt. Die nächste Etappe der Landschaftsumgestaltung war die Begradigung der größeren Flüsse, die bis vor ca. 150 Jahren breite Auwaldstreifen in den Talböden gebildet hatten. Damit standen auch die Talböden einer durchgehenden Besiedlung und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung offen.
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