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Das Rotmoostal südlich von Obergurgl

Trogtal (U-Tal)

Die Zungen der Eiszeitgletscher hobelten die voreiszeitlichen Kerbtäler der Alpen tief und breit aus. Nach ihrem Rückzug hinterließen sie tiefe Täler mit einem U-förmigen Querschnitt - in hartem Granitgestein mit steilen Flanken (z.B. das Ötztal), in weicherem Gestein mit sanfteren Hängen. Durch das Eintiefen durch den Gletscher enden Trogtäler oft nicht sanft auslaufend, sondern mit einem markanten, steilen Talschluss.

Vor den Eiszeiten mündeten die Seitentäler auf gleicher Höhe in die Haupttäler. Da die mächtigere Gletscherzunge das Haupttal aber tiefer ausschürfte, blieben nach der Eiszeit deutliche Höhenunterschiede zurück und die kleinen Seitentäler mündeten nun als "Hängetäler" weiter oben. Ihre Bäche stürzen als Wasserfälle herab oder haben im Lauf der Jahrtausende Klammen gegraben. Manchmal ist der Höhenunterschied durch die enormen Mengen an Schotter wieder eingeebnet worden, die beim Rückgang der Gletscher an den Hängen zurückblieben und dann in die Täler geschwemmt wurden. Die großen Trogtäler der Alpen haben auf diese Weise eine breite, ebene Talsohle erhalten, die z.B. im Unterinntal 200-600 m über dem ursprünglichen, eiszeitlichen Talboden liegt. Breite Seitentäler (wie das Zillertal) münden daher ohne Niveauunterschied in das Haupttal.

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