Das Oberinntal

Westlich von Innsbruck wird der Talboden schmäler und die Berge rücken enger zusammen. Ackerland ist spärlich und Bodenschätze, die das Tiroler Unterland von Hall bis Kitzbühel reich machten, gibt es im Oberland kaum. Nur Imst bildete als Verkehrknoten und mit etwas Bergbau ein historisches städtisches Zentrum.

Vor den Zeiten des Tourismus war das Oberinntal immer wieder von Not bedroht; besonders im 19. Jh., als die Handwerksmanufakturen nicht mehr mit der entstehenden Industrie konkurrieren konnten. Saisonarbeit im Ausland von Erwachsenen und von Kindern - man denke an die so genannten "Schwabenkinder" - prägte das Leben in diesem damals völlig verarmten Teil Tirols. Der Druck der harten Umweltbedingungen stärkte den Zusammenhalt unter der Bevölkerung und hier hat sich altes Brauchtum gut erhalten. Neben dem Mullerlaufen um Innsbruck finden die wohl spektakulärsten Fasnachtsveranstaltungen der Alpen in dieser Region statt: in Imst das Schemenlaufen, in Nassereith das Schellerlaufen und in Telfs das Schleicherlaufen.

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