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Beim Städtchen Landeck schwenkt der von Süden kommende Inn in einer scharfen Kurve nach Osten.

Das Obere Gericht

Dieser westlichste Verwaltungsbezirk (im Mittelalter "Gericht" genannt) Tirols, von Landeck flussaufwärts, ist am stärksten von romanischer Tradition geprägt: Die Dörfer im obersten Inntal sind eng zusammengebaut, die Fassaden oft bunt bemalt. Lange Zeit sprach man wie heute noch im Schweizer Engadin rätoromanisch, erst im späten Mittelalter setzte sich das Deutsche durch. Schon in der Bronzezeit führten Metallexportrouten durch das oberste Inntal und die Römer bauten hier ihre Hauptstraße durch die Alpen, die "Via Claudia Augusta". Trotz der relativ hohen Lage ist das Klima verhältnismäßig mild, da die Bergketten im Norden Regen und Kälte abhalten. Solche "inneralpinen Trockentäler" ermöglichten daher bei Bewässerung mit Kanalsystemen, den "Waalen", ausreichend Acker- und Obstanbau um die Bevölkerung zu ernähren. Einschränkend wirkte hier jedoch das Erbrecht der "Realteilungen" - nicht ein Erbe erhält den Hof, sondern er wird aufgeteilt. Dies führte zu starker Zerspitterung und Verkleinerung des Besitzes und zu mehrfachen Hausaufteilungen. Noch um 1900 teilten sich oft mehrere Familien einen Bauernhof und eine gemeinsame Küche; "überschüssige" Mäuler mussten im Sommer als "Schwabenkinder" ihr Auskommen suchen.

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