Von der Agrar- zur Dienstleistungsgesellschaft

In Tirol vollzog sich im 20. Jahrhundert ein radikaler Wandel von einer Agrargesellschaft hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Noch in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts arbeitete über die Hälfte der Berufstätigen in der Land- und Forstwirtschaft. Gegen Ende des Jahrhunderts war der Anteil der in der Land- und Forstwirtschaft Beschäftigten "fast" vernachlässigbar. Um die vier Prozent waren nach der Volkszählung 1991 noch in der Land- und Forstwirtschaft tätig, bis zur Jahrtausendwende war selbst diese Zahl nochmals geschrumpft. Dagegen arbeiteten knapp zwei Drittel der Tirolerinnen und Tiroler im Dienstleistungssektor. Niemals in Geschichte Tirols vollzog sich ein derart gravierender Wirtschafts- und Gesellschaftswandel, wie im "kurzen" 20. Jahrhundert. Diese Veränderung vollzog sich dabei ohne große, laute Revolution, sie vollzog sich eher still und leise, war aber dennoch radikal im Sinne von lat. radix (= Wurzel), an die Wurzel gehend.

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