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Herolde eröffnen das Schleicherlaufen.
Der Panzenaff' unterhält die Zuschauer mit seinen Faxen.
"Wilde Männer" kommen in so manchen alten Sagen vor. In der Fasnacht ziehen sie ganz friedlich mit.
Die Laningermutter mit ihrem Kind "Naz", dem Symbol der Fasnacht

Der Ablauf des Schleicherlaufens

Bereits zu Dreikönig, am 6. Jänner, graben die Laninger abends im Fackelschein den "Naz" aus, der fünf Jahre lang in einem Sarg unter einem Schotterhaufen lag. Am Sonntag des Schleicherlaufens wird morgens die Sonne durch den Ort getragen, damit sie auf jeden Fall beim Umzug dabei ist. Anschließend ziehen die Gruppen durch den Ort hinauf zum Obermarkt und die Treiber fangen am Ortsausgang die Bären ein. Gegen 11 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung.

Mittelalterlich gekleidete Herolde fungieren als Ausrufer und Trompeter, eine Musikkapelle marschiert in Landsknechtskostümen. Die Gruppe der Vier Jahreszeiten trägt wie die Schleicher ebenfalls prächtige Hüte. Die in Baumbartflechten gehüllten "Wilden" führen den "Panzenaff" mit sich, einen Grimassen schneidenden Possenreißer, der auf einem großen Fass sitzt. Vor den Schleichern tanzt der Laternenträger und schwingt seine Riesenlaterne - bevor es Absperrungen gab, hatte er die Aufgabe, im Weg herumstehende Zuschauer zu verscheuchen und Platz zu schaffen. Gemessenen Schrittes ziehen die etwa 50 Schleicher ihre Kreise und lassen verdienstvolle Mitbürger (vornehmlich solche, die das ganze Unternehmen gesponsert haben) unter dem Klang ihrer großen Schelle, die hinten am Gürtel befestigt ist, hochleben. Außerdem werfen sie Brezen ins Publikum, die den Empfängern Glück bringen sollen.

Hinter den Schleichern folgen die Bären und ihre Treiber, eine Gruppe, die in fast jeder Tiroler Fasnacht auftritt. Neu ist der Tanz mit dem Ziegenbock. Ein Tänzchen mit dem mitgeführten Bock, das 1980 aus einer Laune heraus stattfand, war beim Publikum so beliebt, dass es nun fester Programmpunkt ist - so werden Neuerungen von heute die Traditionen von morgen.

Den Abschluss der Fußtruppen bilden die Laninger mit ihrem Wagen. Ihr Kind ist der "Naz", eine Puppe von 1860, welche die Fasnacht symbolisiert. Dahinter folgen Festwägen mit Exoten und Themen zu aktuellen Ereignissen. Sie werden zwar jeweils neu gestaltet, sind aber ebenfalls ein traditioneller Bestandteil der Fasnacht - bereits 1848 kam es wegen eines solchen Spottwagens zu Konflikten und Raufereien.

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