Titelblatt "Der Brenner" (1914)
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Aufbruch in die Moderne: "Der Brenner" (1910-1954)
Um für den Südtiroler Querdenker Carl Dallago (1869-1949) ein Publikationsmedium zu schaffen, gründete Ludwig von Ficker (1880-1967) 1910 in Innsbruck die Zeitschrift "Der Brenner". Da das Blatt eine literarisch-philosophische Auseinandersetzung eröffnete, die die ideologisch immer engstirniger werdenden "Jungtiroler" hinter sich ließ, wurde die Zeitschrift bald weit über die Grenzen hinaus bedeutend. Neben einheimischen Dichtern wie Anton Santer (1884-1979), Josef Leitgeb (1897-1952) und Friedrich Punt (1898-1969) veröffentlichten im Brenner auch Schriftsteller wie Hermann Broch, Else Lasker-Schüler und Theodor Haecker. Ficker entdeckte Georg Trakl und förderte den Salzburger Dichter bis zu dessen Tod im Jahr 1914. Nicht nur sprengte "Der Brenner" die Grenzen der Provinz in jeder Hinsicht, er dokumentiert auch jenen Aufbruch in die Moderne, der die europäische Kulturgeschichte im beginnenden 20. Jh. bestimmte. 1940 wurde er als "schädliches und unerwünschtes Schrifttum" verboten.
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