"Jungtirol" - eine Kulturbewegung um 1900

Konservativ und bewahrend war in der tirolischen Literatur des 19. Jahrhunderts das meiste, doch hat es auch rebellische Geister gegeben. Eine strenge literarische Zensur wurde eingeführt. Noch heute bekannte Tiroler Schriftsteller wie Jakob Philipp Fallmerayer (1790-1861), Hermann von Gilm (1812-1864), Adolf Pichler und Rudolf Greinz (1866-1942) veröffentlichten im Spannungsfeld klerikal-konservativer und liberaler Ideologien. 1899 wurde "Jungtirol" gegründet, eine Bewegung von Autoren, Künstlern und Musikern, die die bestehenden Verhältnisse scharf kritisierten, gegenüber der römischen Kirche feindlich gesinnt waren und eine radikale Erneuerung im Sinne des Liberalismus forderten. Adolf Pichler galt als Mentor der "Jungtiroler", Arthur von Wallpachs Burg Anger bei Klausen war ein Treffpunkt von Künstlern, die dem Alldeutschtum anhingen.

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