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Alpenpark Karwendel: Der Ahornboden
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Der Ahornboden
Am Ende des Rißtals, auf der ebenen Hochfläche der Eng-Almen, liegt mitten im Alpenpark Karwendel (vgl. dazu Naturpark) der Große Ahornboden: Es handelt sich um eine vor allem im Herbst sehr eindrucksvolle parkartige Landschaft mit knorrigen alten Bergahornen, die seit etwa 1000 Jahren als Weide genutzt wird. Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) ist eine Auftriebspause dokumentiert, in der vermutlich der Großteil des heutigen Ahornbestandes keimte. Der ebene Talboden stammt von einem alten See, an dessen Grund sich Lehmschichten ablagerten die alle Geländeformen ausglichen.
Der Berg-Ahorn ist eine äußerst langlebige Baumart, die 400 bis 500 Jahre alt werden kann. Er ist unempfindlich gegen Steinschlag, verträgt Vermurungen und ist unwahrscheinlich zäh. Am Großen Ahornboden stehen Bäume, deren Stämme zwei Meter tief von Muren überschüttet wurden und die noch immer lebendig sind. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde über große Vermurungen berichtet, 1930 und 1942 überschotterten Unwetter erneut weite Teile des Ahornbodens. Durch den Weidebetrieb und die Muren konnten sich Ahornkeimlinge nicht mehr entwickeln, der Bestand überaltete und bald gab es mehr Baumleichen als lebende Ahorne.
Die als geplante Frischzellenkur gepflanzten Bäumchen stammten zunächst jedoch nicht aus dem Gebiet und waren den widrigen klimatischen Bedingungen daher meist nicht gewachsen. Seit 1999 wird nun in Hinterriß ein Berg-Ahorn Pflanzencamp betreut, in dem Berg-Ahornkeimlinge vom Großen Ahornboden zu Jungpflanzen bis ca. 1, 5 - 2 m herangezogen werden. Dort können sie in einer klimatischen Umgebung, die etwa der des Großen Ahornbodens entspricht, aufwachsen.
Auf den Schotterbänken des Rißbachs zwischen dem Ahornboden und Hinterriß ist der Flussuferläufer heimisch. In Mitteleuropa ehemals weit verbreitet, ist sein heutiges Vorkommen durch den Eingriff des Menschen auf die kaum noch vorhandenen natürlichen Flussufer mit Kiesbänken zurückgedrängt und der Bestand sehr gefährdet.
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