Figur der Hl. Notburga in Hörschwang im Pustertal, Südtirol
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Salige, Notburga und Kümmernis
Die saligen Fräulein aus den Sagen kommen zu allein stehenden Bauern, nehmen sich ihrer an, bringen die verkommenen Haushalte in Ordnung, heiraten sie und bekommen Kinder. Diese Bauern übertreten im Suff das Verbot, nach der Herkunft der Saligen zu fragen, oder versuchen gar sie zu schlagen. Die Saligen verschwinden daraufhin auf Nimmerwiedersehen. Die verlassenen Männer müssen an Sehnsucht nach ihnen sterben oder die gemeinsamen Kinder allein großziehen.
Die Legende der Hl. Kümmernis kam aus Spanien über die Niederlande nach Bayern und Tirol. Sie berichtet von einer Königstochter, die einen heidnischen Herrscher heiraten sollte. Als Christin wollte sie das nicht und betete zu Gott um Hilfe. Dieser ließ ihr daraufhin einen Bart wachsen. Ihr erzürnter Vater ließ sie kreuzigen. Eine Kapelle der Hl. Kümmernis (Kummernuss) findet sich etwa in Axams, außerdem in St. Georgen bei Schenna (oberhalb von Meran). Gläubige wandten sich mit allen geistigen und körperlichen Nöten (Kümmernissen) an sie, besonders Liebende riefen sie um Hilfe an.
Um die Hl. Notburga, Fürsprecherin der Dienstbotinnen und der Frauen, ranken sich einige Geschichten. Eine besagt, dass Notburga bei einem Edelmann als Köchin in Dienst war. Dass sie armen Leuten übrig gebliebenes Essen gab, erzürnte dessen Frau. Sie befahl Notburga, das übrige Essen in den Schweinetrog zu schütten. Die Herrin starb aber bald und kam jede Nacht in den Schweinestall, wo sie wie ein Schwein grunzte. Bei einer Beschwörung gestand sie ihre Schuld ein.
Notburga bat ihren Herrn darum, nach ihrem Tod auf einen von zwei Ochsen gezogenen Wagen gelegt zu werden und die Tiere ziehen zu lassen, wohin sie wollten. Als es soweit war, zogen die Ochsen den Wagen bis nach Eben am Achensee, wo Notburga begraben wurde. Eine Statue der Heiligen aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. befindet sich in der Stadtpfarrkirche Rattenberg.
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