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Der Mann im Eis trug eine Bärenfellmütze.

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In Holz geschäfteter Feuersteindolch des Mannes im Eis

"Ötzis" Kleidung und Ausrüstung

Im September 1991 aperte im Gletscher am Hauslabjoch der Ötztaler Alpen der seither weltweit bekannteste Tiroler aus. Er erlaubte zum ersten Mal einen Blick auf Kleidung und Ausrüstung eines Menschen aus der Kupferzeit. "Ötzi" ist inzwischen bis ins Detail untersucht. Er war 1.60 m groß, hatte lange, dunkle Haare, einen Bart und war etwa 45 Jahre alt. Er trug Leggings, vergleichbar den Kleidungsstücken der Indianer. Seine Schuhe hatten eine Bärenledersohle und Hirschoberleder. Als Polsterung und Isoliermaterial diente Gras, das von einem Netz im Schuh zusammengehalten wurde und so beim Gehen nicht verrutschen konnte. Als Jacke trug er ein Gewand aus verschiedenfarbigen Ziegenfellstreifen, auf dem Kopf eine Bärenfellmütze und bei Schlechtwetter einen Regenmantel aus geflochtenem Gras, wie ihn spanische Hirten noch bis vor 100 Jahren trugen. Sehr gut für ein Leben als Jäger und Hirte im Gebirge waren auch Ötzis Ausrüstungsgegenstände und Waffen geeignet. Tödlich scharf die Feuersteinspitzen seiner Pfeile, deren Befiederung (mit Faden und Birkenteer als Klebstoff) schräg am Schaft ansetzt. Das lässt den fliegenden Pfeil rotieren und erhöht die Durchschlagskraft. In einer Gürteltasche trug er ein "survival kit" - einen kleinen Bohrer und messerscharfe Klingen, dazu Knochenahle und Pyrit-Schlagfeuerzeug. Ein Birkenrindegefäß enthielt Glut und mit seinem Kupferbeil konnte Ötzi durchaus eine Eibe fällen, um sich etwa einen neuen Bogen zu bauen. Das haben Archäologen ausprobiert, indem sie ein solches Beil nachbauten. Auch der Bogen wurde nachempfunden und erwies sich als sehr funktionstüchtig. Ötzi war für das Überleben in der Wildnis bestens ausgerüstet. Was er allerdings in 3200 m Höhe wollte, wird für uns wohl für immer unklar bleiben. Vielleicht war er auf dem Weg vom Etschtal zu den über dem Ötztal gelegenen Almregionen, da die Grasflächen über der Baumgrenze damals so wie heute als Hochweiden für das Vieh benutzt wurden.

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