Romanik

Dem äußerst reichen Bestand romanischer Kirchen und Fresken in Südtirol (etwa in Innichen) stehen in Nordtirol nur wenige nennenswerte Zeugnisse dieser Kunstepoche gegenüber. Wieder ist es vor allem Osttirol, das die ältesten Kunstwerke auf seinem Boden beherbergt. Das bekannteste Beispiel stellt die Nikolaus-Kirche bei Matrei in Osttirol vom Ende des 12. Jahrhunderts mit ihren reichen Fresken dar.

Der berühmte Wiltener Kelch wiederum zeigt das wechselvolle Schicksal vieler kunsthandwerklicher Arbeiten, die einstmals im Tiroler Raum aus dieser Epoche erhalten waren: Ursprünglich eine niedersächsische Arbeit, schenkte Graf Berthold von Andechs den Kelch um 1180 dem Stift Wilten. Bald wurde er vergraben, wieder entdeckt, schließlich aber aus Geldnot zwischen den beiden Weltkriegen an das Kunsthistorische Museum in Wien verkauft, wo er bis heute verweilt.