Dreiteilung Tirols 1919/20 und Anschluss-Abstimmung 1921

Die Provisorische Tiroler Landesversammlung rief am 3. Mai 1919 einen selbständigen, demokratischen und neutralen Freistaat aus. Die Frage der Landeseinheit wurde jedoch in St. Germain am 10. September 1919 gegen den Willen der Tiroler Bevölkerung entschieden. Italien wurde für seine Kriegsteilnahme auf Seiten der Westmächte mit dem Trentino und Südtirol belohnt. Dieser Gewaltakt widersprach dem von US-Präsident Wilson propagierten "Selbstbestimmungsrecht der Völker" und führte zur Dreiteilung des alten Kronlandes in Nord-, Ost- und Südtirol. Der größere, südlich des Brenner gelegene Teil wurde Italien zugeschlagen. Der verbliebene restliche Teil, verteilt auf zwei landschaftlich nicht zusammenhängende Gebiete, sollte als Bundesland Tirol Teil des neuen Bundesstaates Österreich werden. Massive antimarxistische, antisemitische und antizentralistische Ideologiepotentiale entluden sich. Hinzu kamen starke Anschluss-Tendenzen an das Deutsche Reich.

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