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Das Gebäude der Tiroler Arbeiterkammer, Innsbruck Maximilianstraße, 1932

In diesem Gebäude in der Innsbrucker Brixnerstraße ist die Tiroler Landwirtschaftskammer untergebracht.

Die Gebäude der Wirtschaftskammer (früher: "Handels- und Gewerbekammer") Tirol, Innsbruck Meinhardstraße

Die Kammern in Tirol nach dem Zweiten Weltkrieg

An die Stelle der nationalsozialistischen "Deutschen Arbeitsfront" trat nach Kriegsende 1945 wieder die Kammer für Arbeiter und Angestellte. In den ersten Nachkriegsjahren galt die Hauptsorge der Wohnungsnot, der Lebensmittelversorgung und der beruflichen Umschulung der Heimkehrer. Die Arbeiterkammer bekam ein gesetzliches Mitspracherecht bei Bundesgesetzen, Landesgesetzen und Verordnungen, zudem Einfluss auf verschiedene Wirtschaftskörper wie Arbeitsämter und Gebietskrankenkassen und unterstützte die Arbeitnehmer durch verschiedene Serviceleistungen wie Rechtsberatung, Lehrlingsschutz und Frauenarbeitsschutz. 1966 wurde das Berufsförderungsinstitut (BFI) zur beruflichen Weiterbildung als eigenständige Organisation gegründet.

Bei der Wiedererrichtung der Tiroler Landwirtschaftskammer ergaben sich zunächst Kompetenzprobleme. In einem Rechtsstreit erreichte die Landwirtschaftskammer die Einbeziehung der land- und forstwirtschaftlichen Arbeitnehmer in ihre Organisation. Sie ist somit die einzige Interessenvertretung, in der sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer unter einem Dach beheimatet sind, wenn auch in zwei getrennten Sektionen, nämlich in der Bauernkammer und in der Landarbeiterkammer. Die Landwirtschaftskammer hat ein Begutachtungs- und Vorschlagsrecht für Gesetze und Verordnungen und wirkt zudem in verschiedenen Wirtschaftskörpern des Landes Tirol mit: Sie sorgt für die Verteilung der Subventionen sowie für landwirtschaftliche Betriebsberatung und Schulung.

Der Neubeginn der Tiroler Handelskammer stand ganz im Zeichen eines Provisoriums. Die in der Zwischenkriegszeit stark aufgesplitterte Interessenvertretung wurde 1946 durch das Handelskammergesetz als Kammer der gewerblichen Wirtschaft mit den Sektionen Gewerbe, Industrie, Handel, Geldwesen, Kreditwesen, Versicherungswesen, Verkehr und Fremdenverkehr neu geordnet. Die Sektionen sind in Fachgruppen unterteilt. Hatte sich die Kammer in den 1950er Jahren vorwiegend der Aufhebung der kriegsbedingten Bewirtschaftung gewidmet und die Verstaatlichungen massiv bekämpft, so richtete sich ihr Hauptinteresse seit dem Ende der 1960er Jahre auf die Regionalförderung. Auch wurde die Beratungstätigkeit besonders für Umweltschutz, Innovation und Export intensiviert. Das 1962 errichtete Lehrgebäude des Wirtschaftsförderungsinstituts (WIFI), welches zur Tiroler Handelskammer zählt, wurde zum Zentrum für berufliche Weiterbildung auf allen Ebenen.

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