INDEX THEMEN GLOSSAR LANDKARTE ZEITACHSE SITEMAP SUCHE HILFE QUIZ  
Wirtschaft Übersicht 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13


Die Veränderung der Wirtschaftsstruktur im 20. Jahrhundert

Insgesamt blieb die Land- und Forstwirtschaft bis herauf zum Zweiten Weltkrieg, was den Beschäftigungsaspekt betrifft, der dominierende Sektor. Nach 1945 kam es zum intensiven Strukturbruch, gegen Ende des 20. Jahrhunderts wird die Landwirtschaft zur "Randgröße" im ökonomischen Geschehen, nur mehr wenige Prozent verdienen ihren Unterhalt zur Gänze mit land- und forstwirtschaftlicher Tätigkeit. Wie schnell dies ging, zeigt ein kleines Beispiel. Noch nach der Volkszählung 1951 wurden in manchen Bezirken Tirols über 40 Prozent der Einwohner als der Landwirtschaft "zugehörig" (Imst, Lienz) definiert. 30 und mehr Prozent waren es damals noch in Kitzbühel, Reutte, Schwarz und Landeck. Selbst wenn man nur die unselbständig Beschäftigten heranzieht, waren 1948 in Tirol noch mehr Menschen in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt als in der Industrie!

Erst in der Folge vollzog sich binnen kurzer Zeit eine Entwicklung weg von der Agrargesellschaft hin zur Dienstleistungs- und vor allem zur Konsumgesellschaft. Betrachtet man die Zahlen in der nachfolgenden Tabelle, so zeigt sich, dass der gewerbliche und industrielle Sektor in Tirol nur für kurze Zeit der dominierende Sektor war, nur in den 1950er und 1960er Jahren; ab den 1970er Jahren dominiert bereits der so genannte "Dienstleistungssektor".

Dieser Tatbestand sollte nicht gänzlich vergessen werden, stellt er doch eine Veränderung eines Zustandes (geistig, religiös, gesellschaftlich, ökonomisch, etc.) dar, der vorher über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende, das Land prägte und dann in der kurzen Zeitspanne von ein/zwei Generationen völlig verändert wurde. Dass ein so großer Strukturbruch bisweilen auch recht schmerzlich - und voll psychischer Belastungen - sein kann, sei nur nebenbei erwähnt.

Zurück ..

Mehr zur Geschichte des 20. Jh. im Kap. Zeitgeschichte