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Eva Schlegel, Ansicht des Ateliers, Wolkenbild ohne Titel, 2002

Die Tiroler Kunstszene der Gegenwart

Heute ist der Individualismus der Künstler stärker als je ausgeprägt. Hatte der Tiroler Künstler Oswald Oberhuber (*1931) schon Ende der 1950er Jahre konstatiert, spezifische Stilbindungen seien in der modernen Kunst nicht mehr möglich, so liefert das heutige Kunstschaffen dafür einen Beweis: Die Vielfalt der Positionen ist groß und "Akademismen" werden von den Künstlern strikt abgelehnt. Die neue Freiheit, die sich die Künstler erworben haben, bedarf aber eigener Bezugspunkte. So sind die Einflüsse etwa der amerikanischen zeitgenössischen Kunst immer wieder zu erkennen (Pop Art, Concept Art, Graffiti, usw.). Dabei bedienen sich die Künstler unterschiedlichster Ausdrucksmöglichkeiten; neben Malerei und Zeichnung treten Installationen, Film- und Video-Kunst.

Dennoch ist Tirol immer noch ein Land, in dem die Tradition - und damit die Auseinandersetzung mit tradierten Kunstformen - im Mittelpunkt des künstlerischen Interesses liegen. Immer stärker kommt Tirol dadurch aber auch in den Konflikt, nicht als Kunst-Provinz zu enden und sich auch weiterhin mit der modernsten Kunst von internationalem Format auseinanderzusetzen. Dazu kommt, dass für die Künstler in den letzten Jahrzehnten die Anziehungskraft der großen Städte, allen voran München und Wien, immer größer geworden ist.

Dagegen stehen in Tirol eine Reihe von Initiativen, die das Kunstleben auf verschiedene Weise zu fördern suchen. So vergibt das Land Tirol seit 1993 Ateliers für Mitglieder der "Tiroler Künstlerschaft"; ähnlich fördert auch die Stadt Innsbruck die Künstler in Tirol mit eigenen Ateliers. Die Zahl der Ausstellungsmöglichkeiten ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen: Zu nennen ist der 1996 auf Initiative der Galeristin Elisabeth Thoman eröffnete "Kunstraum Innsbruck", der sich der internationalen Gegenwartskunst widmet und diese in Tirol bekannt zu machen versucht. Zahlreiche Galerien in Tirol, teils privat, teils von Künstlergruppen oder Kunstvereinigungen geführt, präsentieren zeitgenössische Kunst, etwa die Galerie des Landes Tirol im Taxispalais in Innsbruck oder die Galerien "Zeitkunst" in Kitzbühel, "Goldener Engl" in Hall oder "Theodor von Hörmann" in Imst. Daneben gibt es eine Reihe bereits länger bestehender Institutionen, die die Kunst fördern; so gibt das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Künstlern aus Tirol nicht nur die Möglichkeit, sich im Rahmen verschiedener Ausstellungsreihen zu präsentieren (etwa beim "Österreichischen Grafikwettbewerb"), sondern das Ferdinandeum hat auch eine große Sammlung zeitgenössischer Kunst, die im Rahmen von Förderungsankäufen des Landes aufgestockt wird. Ähnlich fördert das Institut für Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck die Tiroler Gegenwartskunst; mit dem Ausstellungsraum des Institutes im Geiwi-Turm der Universität steht hierzu auch ein Forum zur Verfügung, in dem drei bis vier Ausstellungen pro Jahr präsentiert werden.

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