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Konstituierende Sitzung des Tiroler Landtags im Jahr 1965. Bei der Landtagswahl zuvor feierte Eduard Wallnöfer als Spitzenkanditat der ÖVP seinen ersten großen Wahlerfolg.

Das Wahlverhalten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Wahlergebnisse der ersten Nachkriegsjahre machten deutlich, dass das Wahlverhalten der Tiroler abseits der Zeitabschnitte des autoritären "Ständestaates" und des Nationalsozialismus ziemlich stabil geblieben war. Bei den letzten demokratischen Vorkriegswahlen 1929 erhielten die Tiroler katholisch-konserativen Kräfte sechsundzwanzig von insgesamt vierzig Landtagsmandaten, die Sozialdemokraten neun, die beiden nationalliberalen Gruppierungen fünf. Bei den Landtagswahlen 1949 erreichte die Tiroler Volkspartei von sechsunddreißig Mandaten vierundzwanzig und die Sozialdemokratische Partei acht. Gewahrt war auch die personelle Kontinuität im Funktionärslager. Die erste große Ablöse fand zwischen 1950 und 1955 statt, als die Politikergeneration der Ersten Republik das Pensionsalter erreichte, die zweite große Generationsablöse folgte um 1980.

Das weibliche Element war in der Tiroler Politik nur in minimaler "Dosis" vertreten. Zwischen 1945 und 1982 gab es unter den 163 in den Landtag gewählten Mandataren gerade vier Frauen. Eine Änderung dieser Missrepräsentanz im Verhältnis zum Anteil der Frauen an der Wählerschaft geht nur schleppend vor sich.

Die katholische Kirche, vor 1938 eng mit der christlichsozialen Partei verbunden und durch ihre Geistlichen in Landtag und Nationalrat vertreten, zog sich 1945 österreichweit durch einen Beschluss der Bischofskonferenz aus der Tagespolitik zurück. Dies hatte zur Folge, dass sich kaum noch angestellte oder ehrenamtliche Kirchenfunktionäre in den Reihen der Volkspartei fanden. Das traditionelle Erscheinungsbild der Volkspartei blieb trotzdem vom politischen Katholizismus geprägt. Noch im Jahre 1980 fand die Formel "Treue zu Gott und zum geschichtlichen Erbe" Aufnahme in die Tiroler Landesordnung.

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