Gefürstete Grafschaft Tirol Zu den Reichsfürsten des hohen Mittelalters zählten die Herzöge, die Markgrafen und die Bischöfe. Da die Tiroler Regenten offiziell, d.h. zumindest auf dem Papier, von den Bischöfen von Brixen und Trient eingesetzte Vögte waren, führten sie auch als de facto Landesfürsten Tirols nur den Grafentitel. Herzöge waren die Tiroler Landesherren nur auf dem Umweg über andere Besitzungen: Die Andechser Grafen über Meranien in Istrien und Krain, die Tiroler Grafen über Görz in Kärnten, Osttirol und Friaul, die Habsburger über ihre übrigen Ländereien. Diese etwas unklare Rechtssituation in Tirol war eine der Ursachen für die Auseinandersetzung zwischen Herzog Sigismund dem Münzreichen und Bischof Nicolaus Cusanus. Erst im späten Mittelalter um 1500 wurden einige solcher Grafen den bisherigen Landesfürsten gleichgestellt (sozusagen "gefürstet") und regierten nun eine "fürstliche" Grafschaft. | ||