Sig(is)mund der Münzreiche von Habsburg

1427 in Innsbruck
1496 in Innsbruck

Herzog, Landesfürst von Tirol

Sohn von Herzog Friedrich IV. von Habsburg und Anna von Braunschweig; 1449 Ehe mit Eleonore von Schottland (+ 1480); 1484 Ehe mit Katharina von Sachsen. Sigmund (Sigismund) lebte im großen Stil eines Renaissancefürsten, der Kunst und Wissenschaften förderte und als verschwenderischer Bauherr auftrat.

Durch Bergbau, Salz und Handel war Tirol zu einem vermögenden Land geworden, und doch reichten die Einnahmen nie für Sigmunds prächtiges Hofleben, den Bau zahlreicher Burgen und die große Freigiebigkeit des leutseligen, volksnahen Regenten. Seine gebildete, kunstsinnige Frau Eleonore Stuart machte den Innsbrucker Hof zu einem kulturellen Zentrum, das den Ideen des modernen Humanismus aufgeschlossen war. Durch die Landtage wurde Innsbruck auch zum politischen Zentrum des Landes. Es war eine Zeit der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte; zahlreiche Künstler aus dem In- und dem Ausland arbeiteten in Tirol. Die Auseinandersetzung zwischen Herzog Sigmund und Bischof Nicolaus Cusanus hinterließ keine nachhaltigen Spuren.

Auf Grund seiner ständigen Schulden verpfändete Sigmund zunächst große Teile seiner Minenbesitzungen an einheimische und süddeutsche Kaufleute und danach die habsburgischen Vorlande an die Bayern. Die Tiroler Landstände sahen darin einen Ausverkauf des Landes; und als Sigmund erwog, da er keinen ehelichen Erben hatte, die bayrischen Wittelsbacher als seine Erben einzusetzen, rebellierten die Landstände. 1490 musste Sigmund zu Gunsten seines Neffen König Maximilian I. abdanken und frönte danach mit einer reichlichen Jahresrente als Pensionist seinen Hobbys, vor allem der Jagd und Fischerei.