Ernst Brandl
1919 in Schwaz Chemiker, Penizillinforscher, Wissenschaftsethiker 1952 entdeckten die beiden jungen Chemiker Ernst Brandl und Hans Margreiter (1923-1968) im kleinen Biochemiewerk Kundl das säurestabile Penicillin V. Diese Form von Penicillin musste nicht mehr gespritzt werden, sondern ermöglichte die Einnahme als Tablette und erleichterte die Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten wesentlich. Nach einem solchen Penicillin hatten die großen Chemiekonzerne der Welt bereits lange gesucht. Brandl hatte in Innsbruck Chemie und Mikrobiologie studiert und arbeitete seit 1949 in dem vom französischen Offizier und Penicillinforscher Michel Rambaud 1946 in einer aufgelassenen Kundler Bierbrauerei gegründeten Biochemiewerk. Er forschte auf den Gebieten der Biotechnologie, wurde 1978 Universitätsprofessor und war einer der ersten, die vor Umweltzerstörung und den Folgen von hemmungslosem Wissenschaftswahn warnten. Nach seiner Pensionierung schuf er eine Kinderdorfstiftung und begründete den Brandl-Preis, der für die gelungene Lösung eines Umweltproblems vergeben wird. | ||||